3. und 4. Tag

Unser dritter Wandertag auf dem Camino begann natürlich in Azofra und führte uns über Santo Domingo de la Calzada nach Granon. Eine Pause haben wir in Ciruena gemacht, und ich erwähne das nur, um unseren ersten Camino-Geheimtipp weiterzugeben: Im Golfclub Rioja Alta gibt es ganz sagenhaft schöne Toiletten!  Der interessierte potentielle Pilger sollte sich das unbedingt merken. Außerdem gibt es leckere Schokobrötchen.

In Santo Domingo haben wir mal wieder einen Supermarkt geplündert und ein leckeres Picknick gemacht. Bevor wir aber die berühmte Kathedrale besichtigen konnten mussten wir noch einen verzweifelten italienischen Pilger namens Fabio trösten, der seine Freunde nicht erreichen konnte und seit Stunden wartete. Mit viel Kaffee und schlechten Tipps von uns konnte er aber mit seinen Freunden wiedervereint werden und wir endlich weitergehen.

Die Kathedrale von Santo Domingo ist ja ganz bekannt, weil immer ein Hahn und ein Huhn da drin sind, wegen so einer ziemlich alten Geschichte von verschmähter Liebe und einem Wunder. Oder so ähnlich.

Der Weg nach Granon fiel uns in der Spätnachmittagssonne nicht ganz so leicht, aber dafür ist die Albuerge dort ein ganz besonderes Erlebnis.

Die Herberge kostet nichts, sondern man spendet so viel man will, aber dafür bekommt man eine Matte auf dem Boden. Das hört sich jetzt erstmal nicht ganz so toll an, aber es war wirklich ein einmaliges positives Erlebnis. Die Herberge befindet sich in einer Kirche und wird von Freiwilligen betreut. Die Pilger und die Hospitaleros kochen zusammen das Abendessen und es gibt auch ein Frühstück. Wer wollte konnte eine Messe am Abend mitmachen, was Tina und Marco auch getan haben. Ich habe stattdessen die Dusche angebetet. Das war mindestens genau so schön.

Wir haben sehr interessante Leute kennengelernt und die Herzlichkeit der Freiwilligen Helfer hat uns sehr beeindruckt. Und der Wein und das Bier später waren auch nicht schlecht.

Wir sind dann heute morgen schon um sieben Uhr aufgebrochen und sind die 16 km nach Belorado gelaufen. Das war die Hölle, auf jeden Fall so heiß.  In meinem Reiseführer steht zu dem letzten Abschnitt der Etappe wortwörtlich:“Ab jetzt wird es so schrecklich, dass es kaum zu ertragen ist.“ Und das war nicht zu viel versprochen.

In Belorado waren wir so fertig, dass wir nach einer längeren Pause entschieden haben nicht weiterzugehen, denn die nächste Etappe soll noch schlimmer sein. Und es werden Temperaturen bis 40 Grad erwartet. Das ist ohne Schatten nicht auszuhalten, deswegen haben wir uns entschieden den Bus nach Burgos zu nehmen und hier auch morgen zu bleiben.

Übermorgen geht es dann weiter mit hoffentlich doch etwas Schatten. Ein Baum hier und da würde ja schon reichen.

Wir halten euch aber auf dem laufenden und falls meine Mutter das hier liest:bitte ignoriere alle Rechtschreibfehler.

Adios!

5 Kommentare

  1. Anna · Juli 24, 2013

    Hallo liebe Lieben,
    lt. Google macht ihr euch viel zuviel Streß. Gesamtstrecke Logroño > Santiago de Compostela mit Füße == 578km in 120 Stunden. 120/30 == 4h am Tag :-))) Und dann nur jammern …, schlimm 😉

    LG
    A

    • admin · Juli 24, 2013

      Ach Anna, jetzt komm mir doch nicht mit Mathe 😉

  2. Walter & Beate · Juli 24, 2013

    Das ist eine vernünftige Entscheidung. Und was die Rechtschreibfehler angeht: Mach dir keine Sorgen, handele einfach nach dem Motto „Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten“. Das gilt auch für Mütter. 😉

    • admin · Juli 24, 2013

      Da bin ich sehr beruhigt!

  3. Carla · Juli 24, 2013

    obwohl da wirklich einige sind :-)!

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